Die Referenten
(in alphabetischer Reihenfolge)

Prof. Dr. Matthias Becker

Prof. Dr. Matthias Becker
Fachhochschule für Rechtspflege NRW, Bad Münstereifel

Scheitern der Ehe – Teilungsversteigerung des Erbbaurechts

Häufig sind Ehegatten Mitinhaber eines Erbbaurechts, das ihnen die Errichtung eines Familienheims ermöglicht. Scheitert die Ehe, kann jeder Ehegatte die Zwangsversteigerung zur Aufhebung der Gemeinschaft am Erbbaurecht betreiben (sog. Teilungsversteigerung). Der Vortrag behandelt den Ablauf des Verfahrens in seinen Grundzügen. Vorgestellt werden die in der Praxis gebräuchlichen Formen der Mitberechtigung der Ehegatten am Erbbaurecht. Es werden die besonderen Probleme der Teilungsversteigerung von Erbbaurechten behandelt: Wie sind etwa die Rechte des Grundstückseigentümers geschützt? Kann er die Anordnung der Teilungsversteigerung oder zumindest die Erteilung des Zuschlags verhindern?

Dr. Matthias Becker ist seit 2011 Professor an der Fachhochschule für Rechtspflege Nordrhein-Westfalen in Bad Münstereifel. Er lehrt dort Bürgerliches Recht sowie Vollstreckungs- und Insolvenzrecht. Prof. Dr. Becker ist seit 20 Jahren auf dem Gebiet des Immobilienrechts tätig, davon mehrere Jahre als Rechtsanwalt. Er ist Mitautor des „Bärmann“, dem Standardkommentar zum Wohnungseigentumsgesetz, und Verfasser zahlreicher Fachbeiträge.

Dr. Hans-Michael Brey

Dr. Hans-Michael Brey
Geschäftsführender Vorstand der BBA - Akademie der Immobilienwirtschaft e.V., Berlin

Demographie und Wohnungswirtschaft: Zukunftsaufgabe Personalentwicklung - Fachkräftemangel und -sicherung. Welches Qualifikationsprofil braucht die Branche?

Die Personalentwicklung ist eine der zentralen Managementaufgaben - auch in der Wohnungswirtschaft. Angesichts alternder Belegschaften, eines schrumpfenden Arbeitskräftereservoirs und einer steigender Konkurrenz um die klugen Köpfe erhält die Gewinnung, die Aus- und Fortbildung sowie das Halten des Personals hohe Bedeutung. Aber wie, nach wem und welchen Qualifikationen sucht man? Ein Antwortversuch.

Dr. Hans-Michael Brey ist seit dem 1. Januar 2010 Geschäftsführendes Vorstandsmitglied der BBA. Nach verschiedenen Tätigkeiten, u. a. im Deutschen Bundestag, war er von 2000 bis 2009 Generalsekretär des Deutschen Verbandes für Wohnungswesen, Städtebau und Raumordnung e.V.

Dr. Egbert Dransfeld

Dr. Egbert Dransfeld
Inhaber des Instituts für Bodenmanagement (IBoMa), Dortmund

Stadtplanung und Bodenpolitik durch Erbbaurechte

  • Erbbaurecht: Geschichte und Entstehungszusammenhang
  • Die „Bodenfrage“ für Stadtplanung und Wohnungswirtschaft
  • Nachhaltige Stadtplanung durch Erbbaurechte
  • Baulandpolitik und kommunale Erbbaurechte

Dr. Egbert Dransfeld, geboren 1962 in Bruchhausen, jetzt Arnsberg (NRW)

  • 1984 – 1989 Studium der Raumplanung an der Universität Dortmund
  • 1989 – 1995 wissenschaftliche Tätigkeit am Lehrstuhl für Vermessungswesen und Bodenordnung, Fakultät Raumplanung der Universität Dortmund
  • 1993 Promotion über das Thema: „Systemvergleich zu westeuropäischen Bodenmärkten“
  • 1993 (Mit-)Gründung des Institutes für Bodenmanagement
  • seit 1993 Mitinhaber, ab 2002 alleiniger Inhaber und Geschäftsführer des Instituts für Bodenmanagement (IBoMa)

Arbeitsschwerpunkte: Boden-/Flächenmanagement, Bodenrechtsfragen, Baulandstrategien, städtebauliche Planung und Planimplementationsfragen, Stadtforschung, Grundstückswertermittlung, städtebauliche Kalkulation, städtebauliche Verträge, wohnungswirtschaftliche Fragen, Fragen zur Planimplementierung, Erbbaurecht

Rolf Novy-Huy

Rolf Novy-Huy
Geschäftsführer der
Stiftung trias, gemeinnützige Stiftung für Boden, Ökologie und Wohnen, Hattingen (Ruhr)

Das Erbbaurecht - ein modernes Instrument zur Gestaltung von Eigentumsbeziehungen

Im Gegensatz zu vielen anderen Erbbaurechtsgebern nutzt die Stiftung trias nicht nur die Erträge aus den Grundstücken um damit ihren gemeinnützigen Zielen nachzukommen, sondern nutzt den Vertrag selbst zur Neugestaltung von Eigentumsbeziehungen. Die Grundstücke werden in der Regel an Projekte vergeben, die ideelle Ziele verfolgen. Im Schwerpunkt zielt das auf neue Wohnformen ab, kann sich aber auch um die Sicherung von Ateliers, einer ökologischen Nutzung oder anderer Ziele handeln.

Die Verhinderung von Spekulation mit Grund und Boden mag irritieren, entspricht aber dem Verständnis der Stiftung, dass Grund und Boden ein als Menschheitsgut, nicht als Privateigentum betrachtet werden sollte.

 

Rolf Novy-Huy, geboren 1957, Bankkaufmann

1995 bis 2006: GLS Gemeinschaftsbank eG in Bochum (ältestes ethisch-ökologisches Bankhaus in Deutschland).  Finanzierung von Gemeinschaftlichen Wohnprojekten, und unterschiedlichen, alternativen Projekten.

 

Seit 2006 als Geschäftsführer der Stiftung trias, gemeinnützige Stiftung für Boden, Ökologie und Wohnen in Hattingen (Ruhr) tätig. Das Erbbaurecht ist ein bevorzugtes Gestaltungselement für die Stiftungsziele.

Hans Christian Schmidt

Hans Christian Schmidt
Geschäftsführer der COMES REAL GmbH, München

Massenbewertung von Erbbaugrundstücken

Gerade die Erbbaugrundstücke großer Bestandshalter werden regelmäßig nur pauschal und häufig nicht sachgerecht bewertet. Comes Real hat auf der Grundlage einer eingehenden Machbarkeitsstudie ein Bewertungsmodell entwickelt und programmiert, das den Kernanforderungen der ImmoWertV entspricht und parallel auch Berechnungen im Discounted Cash-Flow-Verfahren (DCF) ermöglicht. Durch den weitgehend automatisierten Import der erforderlichen Daten aus der Datenbank des Erbbaurechtsgebers und eine optimierte Erfassung der erforderlichen Bodenrichtwerte können Folgebewertungen grundsätzlich auch ohne die Einschaltung externer Bewerter durchgeführt werden. Das Modell hat seine Praxistauglichkeit bei umfangreichen Bewertungen für diverse kirchliche Stiftungen bewiesen.

Herr Hans Christian Schmidt ist seit 2005 Geschäftsführer des Münchner Beratungsunternehmens Comes Real GmbH. Die 1998 gegründete, partnergeführte Gesellschaft ist u.a. spezialisiert auf die immobilienwirtschaftliche Strategie- und Organisationsberatung sowie auf komplexe Immobilienbewertungen. Mandanten sind große Institutionelle Investoren, Banken, Versicherungen, Kommunen sowie die Kirchen. Herr Schmidt, geb. 1960,  ist Volljurist, Immobilienökonom (ebs) und Fellow des weltweit größten Verbandes von Immobilienexperten, der Royal Institution of Chartered Surveyors (RICS). Nach seinem Studium war er als Vorstandsassistent bei der Aareal Bank, als Prokurist der Allgemeine Immobilien Holding AG in Frankfurt, als Geschäftsführer der BGI Immobilien Service GmbH in Hamburg und als Geschäftsführer der IC Immobilien Gruppe in München tätig. Herr Schmidt bekleidet diverse Aufsichtsrats- und Beiratsmandate in der Immobilienwirtschaft, ist Prüfungsvorsitzender der Abschlussprüfungen von RICS Deutschland und unterrichtet am EIPOS Institut der TU Dresden und an der Steinbeis-Hochschule Stuttgart („Immobilien Due Diligence“).

Ingo Strugalla

Ingo Strugalla
Geschäftsführender Vorstand der Evangelischen Stiftung Pflege Schönau (ESPS), Vizepräsident des Deutschen Erbbaurechtsverbandes e. V.

Strategische Herausforderungen eines Bestandshalters von Erbbaurechten

  • Portfoliobewertungen
  • Zinsentwicklung versus Bodenwert
  • Standortfrage: Zentral oder Fläche?
  • Kommunikatives Erwartungsmanagement

Ingo Strugalla, Jahrgang 1965, studierte Wirtschaftswissenschaften und absolvierte studienbegleitend den Fernunterricht zum Kaufmann der Wohnungswirtschaft. Nach verschiedenen Stationen in der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft als Prokurist und Geschäftsführer, baute er ab 2001 für die Deutsche Wohnen AG das Portfoliomanagement auf. Ein Schwerpunkt lag in der erstmaligen Ermittlung des Net Asset Value über eine Teil- und Massenbewertung der Wohnungsbestände.  Seit August 2003 führt er als Geschäftsführender Vorstand die Evangelische Stiftung Pflege Schönau (ESPS) und die Evangelische Pfarrpfründestiftung Baden (EPSB). Er ist Vizepräsident des Deutschen Erbbaurechtsverbandes.

Stefan W. Stute

Stefan W. Stute
Senior Investment Consultant, RMC Risk-Management-Consulting GmbH, Köln

Kapitalmarktnahe Bewertung von Erbbaurechten

In Deutschland werden zur Bewertung von Erbbaurechten i.d.R. die in der Immobilienwertermittlungsverordnung (ImmoWertV) verankerten normierten Bewertungsverfahren eingesetzt. Der Fachvortrag setzt sich dagegen mit dem Einsatz des nicht normierten Cash Flow Verfahren auseinander und nutzt bei der Anwendung der Diskontierungsfaktoren die Verzahnung mit dem aktuellen Zinsniveau des Kapitalmarkts.

Stefan W. Stute, geboren 1969, Ausbildung zum Diplom Bauingenieur an der Universität Hannover sowie Portfoliomanager EBS, Mitglied der RICS

Berufliche Stationen:

  • PwC Deutsche Revsion, Berlin -  Wertermittlung wohnwirtschaftlicher und gewerblicher Immobilien nach normierten und nicht normierten Wertermittlungsmethoden
  • Unternehmenszentrale Hochtief, Essen – Chancen  und Risikobewertung nationaler und internationaler Projektentwicklungen
  • seit 2002 Senior Investment Consultant bei RMC Risk-Management-Consulting, Köln mit Beratungsschwerpunkt Kapitalanlage Immobilien bei institutionellen Anlegern.
Daniela Wullers

Daniela Wullers
Strategie-, Leitbild- und Politikberaterin der Wohnungsbaugesellschaft Ymere, Amsterdam (NL)

Vom Gemeinschaftssinn zum Individualismus – Debatte über die Zukunft des Erbbaurechtes in den Niederlanden

  • Die Geschichte des Erbbaurechtes in den Niederlanden
  • Erbbaurecht als Instrument der Stadtentwicklung
  • Wohnungsbaugesellschaften und Erbbaurecht
  • Reform des Erbbaurechtes in Amsterdam

Diplom Ingenieurin Daniela Wullers, geboren 1977 in Frankfurt/ Main, arbeitet als Strategie-, Leitbild- und Politikberaterin bei der Wohnungsbaugesellschaft Ymere in Amsterdam. Nach ihrem Studium der Raumplanung an den Universitäten Kaiserlautern, Dortmund und Amsterdam verlegte die gebürtige Frankfurterin im Jahre 2005 ihren Wirkungsbereich in die Niederlande. Dort hat sie in verschiedenen Bereichen des Niederländischen Wohnungswesens gearbeitet, sowohl für ein privates Planungsbüro als für eine internationale Bürgerinitiative und zwei Wohnungsbaugesellschaften.

Ymere ist mit circa 85.000 Mieteinheiten eine der größten Wohnungsbaugesellschaften in den Niederlanden. Schwerpunkte der Geschäftstätigkeit sind Bau und Management von Sozialen Mietwohnungen und Eigentumswohnungen. Ein Großteil dieser Wohnungen fällt unter das Erbbaurecht.

Deutscher Erbbaurechtsverband e. V.
Littenstraße 10, 10179 Berlin
Tel 030 - 54 711 254
info@erbbaurechtsverband.de
www.erbbaurechtsverband.de